Lexikon der Fernerkundung

SMILE

Engl. Akronym für Solar Wind Magnetosphere Ionosphere Link Explorer; geplante gemeinsame Mission der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (CAS) und der Kanadischen Weltraumagentur (CSA). SMILE wurde 2015 von ESA und CAS aus 13 Vorschlägen für eine gemeinsame kleine Mission ausgewählt und ist die S2-Mission der Cosmic Vision 2015–2025 der ESA.

Ziel des SMILE-Programms ist die Erforschung des Weltraumwetters, der physikalischen Hintergründe der kontinuierlichen Wechselwirkung zwischen den Teilchen im Sonnenwind und der Erdmagnetosphäre, dem magnetischen Schild, der alles Leben auf unserem Planeten schützt.

Mit eigenen Teleskopen soll SMILE erstmals weiche Röntgenstrahlung aus der Magnetosphäre und gleichzeitig Ultraviolettstrahlung des Polarlichts beobachten. Gleichzeitig sollen ähnlich wie bei früheren Missionen der Weltraumplasmaphysik die lokalen Eigenschaften des Plasmas des Sonnenwinds und der Magnetosphäre am Ort der Sonde vermessen werden.

Der Satellit wird eine Masse von 2200 kg haben und in einer stark elliptischen Umlaufbahn um die Erde kreisen. Das Perigäum wird 5000 Kilometer von der Erde entfernt sein (von dort werden Daten zur Troll-Bodenstation in der Antarktis und der CAS-Bodenstation im chinesischen Sanya heruntergeladen), das Apogäum liegt bei 121.000 km (fast ein Drittel der Entfernung zum Mond). Von diesem Punkt aus wird der Satellit eine (zeitlich) ausgedehnte Sicht auf die nördlichen Polarregionen der Erde haben, um die Grenze des Erdmagnetfelds und das Nordlicht, die Aurora borealis, bildlich erfassen zu können.

Die Instrumente von SMILE:

Struktur und Antriebsmodul der Sonde werden von CAS bereitgestellt. Die ESA ist für das Nutzlastmodul und den Start verantwortlich. Es wird am Airbus-Standort in Madrid gebaut, wo auch die Instrumente integriert werden. Die wissenschaftlichen Instrumente werden von Instituten in Europa, China und Kanada entwickelt. Nutzlastmodul und Plattform werden dann im Europäischen Weltraumforschungs- und Technologiezentrum der ESA von einem multinationalen Team integriert und getestet.

Gegenwärtig ist der Start mit einer europäischen Vega-C oder einer Ariane 62 im Jahr 2023 geplant.

Weitere Informationen:


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