Ursprünglich wurden Radar-Systeme für Navigationszwecke im Schiffs- und Flugverkehr verwendet. Der Begriff RADAR ist dabei die Abkürzung von Radio Detection and Ranging. Radar-Systeme nutzen ausschließlich Mikrowellenstrahlung.
Die Art und Weise, wie die
Erdoberfläche in Radar-Bildern wiedergegeben wird, hängt vom Zusammenwirken
vieler Einzelfaktoren, wie der Wellenlänge, der Polarisation und dem
Depressionswinkel der Strahlung sowie der Oberflächenform und Oberflächenrauhigkeit
ab.
Die Strahlung kann horizontal (H) oder vertikal (V) polarisiert sein. Bei Aussendung und Empfang kann zwischen beiden Phasen hin und her geschaltet werden,
so dass insgesamt vier unterschiedliche Modi nach der Wechselwirkung mit der
Erdoberfläche entstehen:
VV, VH, HH und HV.
Die Oberflächenform spielt eine wichtige Rolle im Hinblick auf das resultierende
Radarecho. Flächen, die der schräg einfallenden Mikrowellenstrahlung zugewandt
sind,
werden stärker bestrahlt (starkes Signal) als strahlungsabgewandte Flächen.
Diese weisen nur ein geringes Radarecho auf (im
Extremfall tiefe Schlag- bzw.
Radarschatten). Im Bild erscheint deshalb die Geländefläche
je nach ihrer Exposition in bezug auf das Radar-System heller oder dunkler.
Je größer die Rauhigkeit
des Geländes, desto intensiver ist das Radarecho. Ist die Rauhigkeit im
Vergleich zur Wellenlänge gering (z.B. glatte Wasserflächen), wird die
Strahlung gespiegelt, der Empfänger registriert kein Signal (schwarze Pixel). Liegt die Rauhigkeit im Bereich der
Wellenlänge der verwendeten Mikrowellenstrahlung, wirkt die
Oberfläche als diffuser Reflektor mit gemischtem Radarecho (graue bis hellgraue
Flächen mit hohen Interferenzanteilen: Speckle).
Die
elektrischen Eigenschaften der Materialien an der Erdoberfläche haben einen
großen Einfluss auf die
Ausbreitung der Mikrowellen und damit auch auf das Reflexionsvermögen. Besonders
starke Reflexionen treten an metallischen Strukturen (Zäune, Masten von
Hochspannungsleitungen) und an Materialien mit hoher Dielektrizitätskonstante
(feuchte Böden) auf. Je geringer die Dielektrizitätskonstante eines Materials
ist, desto geringer wird auch dessen Reflexionsvermögen, die
Eindringtiefe nimmt jedoch zu. Somit ist es möglich Informationen zu
registrieren, die
mit optischen Sensoren nicht erfassbar wären.
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Seitensicht - Radar |
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Funktionsweise von Mikrowellensystemen |